Lebenshelfer und Sinnstifter in Zeiten von Corona & Hölderlin

mit jedem neuen Desaster wird die Schar der Mutmacher größer . Sie nennen sich „Sinnstifter“ , „Berufungsberater“ , „Lebensversteher“, „ Zukunftsspeaker“ ,heißen Horx oder Quarch (beide Namen könnten erfunden sein, sind es aber nicht) und spenden gegen Bezahlung Hilfe jeder Art en gros und en Detail. Jetzt im Zeichen von Corona blüht das Gewerbe förmlich auf.

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Corona: Die Falle der der Globalisierung schnappt zu

Ganz offensichtlich muss man sich nun ernsthaft auf die Seuche einrichten, sich in ihr einrichten. Die einen hamstern und erwerben überdimensionierte Ballen dreilagigen Klopapiers, andere decken sich mit papierenem Lesefutter ein. Trost in der unfreiwilligen Isolationshaft, der soziokulturellen Auszeit, die Corona ganzen Landstrichen, ja, Ländern beschert

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Das Europa der Decadents

Gebt Europa diese Chance, sich zu einer gut ausgebauten Drehscheibe der Kulturen werden zu lassen, zu einer Rettungsinsel, die den Bewegungen von Menschen einen Arbeit- und Lebensplatz auf Zeit gibt und die Kühnheit besitzt, dabei auch ganz neue Wege zu gehen. Werden wir heute gedanklich so flexibel, beweglich und kreativ wie Lessing es bereits vor 250 Jahren war. Das „ tearing down the walls“ muss jetzt beginnen und es muss hier in Europa beginnen.

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WHY Cassandra?

The power of providence? It never paid off for Cassandra, because doubters and warners are always unwelcome. She is an ambivalent personality of nightmarish modernity, perishing clairvoyantly. The first of her kind. Certainly not the last. Her bale: To be right, but not heard. And what role does Fictional literature play in such a world of tomorrow? Could it at least be heard – even when it warns and
expresses doubts?

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In eigener Sache: „Europa eine Geschichte seiner Kulturen“ – erscheint im März

Eine Kulturgeschichte für Europa heute – von der Antike bis in die Gegenwart

Was hält Europa zusammen? In einer neuen Kulturgeschichte Europas von den mythischen Anfängen bis heute zeigt der Literatur- und Kulturwissenschaftler Jürgen Wertheimer, worin die DNA des Kontinents besteht: Europa nimmt sich seit jeher als Gemeinschaft der Vielfalt wahr, die ständigen Veränderungen nach innen und außen, Verhandlungen, Streit und Diskussionen unterliegt – ohne sich auf ein festes Selbstbild zu verpflichten. Trotz aller Krisen und Kriege liegt darin auch die Stärke: Seit der Antike hat sich daraus eine Kultur der Befragung, Selbstbefragung und Offenheit gebildet, die sich in den kulturellen Zeugnissen der vergangenen Jahrhunderte, vor allem in der erzählenden Literatur, spiegelt. Sie wird von vielen in der Welt geliebt und bewundert, aber auch beargwöhnt, gefürchtet und bekämpft. Gute Gründe, sich darauf zu besinnen!

Hardcover mit Schutzumschlag, ca. 650 Seiten, 15,0 x 22,7 cm, 80 farbige Abbildungen
Random House - Penguin Verlag
ISBN: 978-3-328-60063-3
                        Erscheint am 16. März 2020                    

Donald Trump vs. Kassandra oder: König Priamos in Davos

Donald Trump findet in Davos, es sei an der Zeit für Optimismus und „Action“. Die „Weltuntergangspropheten“ müsse man zurückweisen, der technologische Fortschritt werde die Probleme der Menschheit schon bewältigen. Das 20. Jahrundert habe ja gezeigt, was möglich sei. – Ein gefährlich einseitige Sicht findet Julian Schlicht in diesem Gastbeitrag

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Comme remède pour la mise en point de cette période, servons-nous de la littérature

Nos propositions peuvent être utiles à la vie politique, à découvrir des conflits qui se produisent à les affaiblir aussi bien que possible. Une tâche à laquelle l’Europe se verra confrontée de plus en plus, si elle se comprend enfin telle qu’elle soit : une zone, un territoire avec des roues, des ruptures, des ambiguïtés culturelles qui entrechangent leurs côtés et qui parfois sont retenus par des mythes, des histoires, des narrations.

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