Ein Auftragswerk von Enis Maci in Mannheim – ein ganz und gar außergewöhnliches Stück mit viel Mut zur Komplexität. Kritik für den Deutschlandfunk
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„Der Streik“ – nach dem Roman von Ayn Rand / Schauspielhaus Zürich
Ein verquerer Mix aus abstrusen Halbwahrheiten und menschenverachtender Egomanie – Ayn Rands mehr als 60 Jahre altes Evangelium eines kapitalistischen Antichrist, ‚überschrieben‘ als Musical. Ein Spiel im Spiel mit mehr als einem doppelten Boden, das eine ganze Menge Fragen in den Köpfen der Zuschauer hinterlässt. Eine Kritik für den DLF
Continue readingMini Dramen in 3 Minuten – auf der Basis berühmter Dramen der Weltliteratur
Man liest die Ankündigung und reibt sich die Augen: Das gibt’s doch nicht! Dramen, die man in der Schule wochenlang durchkaut und die in Theater-Aufführungen immerhin ein paar Stunden dauern – fasst Carolin Schattenkirchner in ihren Videos in nur 3, in Worten: drei Minuten zusammen?
Nein, das ist kein Witz und
auch kein Indiz für den Untergang des Abendlandes – auch wenn entschlossene
Bildungsbürger die Augen verdrehen mögen – das funkt! Und wie!
The Vacuum Cleaner – Kammerspiele München
Ein todtrauriges Stück mit ein wenig angekränkeltem Humor, das ein Problem in den Fokus nimmt, das bald auch für Europa wichtig werden könnte. Zumindest bei wieder steigender Arbeitslosigkeit.
Das Problem dieser Aufführung: Alle Bewegungen der Figuren bleiben Illustrationen dieses Zustands. Und Illustrationen bleiben statisch. Alles ist vorhersehbar, wirkt buchstäblich lang-atmig. Denn trotz des Versprechens des Regie führenden Autors: Komisch ist die Aufführung auch nicht
Continue readingRitt durchs ‚Uncanny Valley‘ – oder wie wirklich ist die Wirklichkeit? / Kammerspiele München
Ich denke, es ging fast allen Zuschauern in den Münchner Kammerspielen so wie mir. Nach dem Ende der Vorstellung umkreiste man zweifelnd oder ungläubig den einzigen Akteur, einen Herren um die 50, der reglos und in sich zusammengesunken in seinem Lehnsessel saß und vor sich hin starrte. Ein Turing Test auf offener Bühne
Continue reading„Frauensache“ – Das neue Stück von Hübner & Nemitz in Karlsruhe
Immer deutlicher ist das Theater in vielen interessanten Aufführungen am Puls der Zeit. Und so ist das Medium zunehmend auch eine Art „Frühwarnsystem“, das gefährliche Entwicklungen aufspürt und ebenso prägnant wie plastisch darstellen kann.
Ein sehr gutes, besonders gelungenes Beispiel dafür ist die Karlsruher Uraufführung „Frauensache“, das neueste Stück des Autoren-Duos Lutz Hübner und Sarah Nemitz in der kongenialen Regie von Alexandra Liedtke.
Kleist: „Der zerbrochne Krug“ – Hessisches Staatstheater Wiesbaden
Es ist nicht ganz einfach, einem in die Jahre gekommenen und immer wieder gespielten Stück wie dem „zerbrochnen Krug“ neue Nuancen zu entlocken.
Noch schwerer ist es, einen Text in syntaktisch extrem anspruchsvoller Sprache und ein Stück, in dem nichts passiert, sondern alles bereits geschehen ist, so auf die Bühne zu bringen, dass dennoch Spannung entsteht.
Continue reading„Iwanow“ – Robert Icke inszeniert Tschechow am Staatstheater Stuttgart
Tschechows Iwanow als Komödie – Ein atemlos komisches Endspiel mit finalem Rettungsschuss. Ein Spiegel, in dem sich manche unserer Zeitgenossen wiedererkennen könnten. Rezension für die Sendung Kultur heute des Deutschlandfunks
Continue readingShakespeares ‚Othello‘ – Berliner Ensemble
Kaum ein Autor hat Rassismus gegen Schwarze früher thematisiert als Shakespeare. Die feine Mechanik des Rassismus darszustellen gelingt Thalheimer in seiner Othello Inszenierung jedoch trotz großartiger Besetzung nicht – Schade um das Potential.
Continue reading„Früchte des Zorns“ – Christopher Rüping inszeniert Steinbecks Roman in Zürich
In Kalifornien ist alles besser. Das Verspricht die ‚Gucci-Gang‘ den armen Bauern – Christopher Rüping inszeniert John Steinbecks Klassiker „Die Früchte des Zorns“ in Zürich. Kritik für die Sendung „Kultur heute“ des Deutschlandfunks
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