Ein falscher Frieden für Afghanistan

Der 11. September 2001 ist ein Spätsommertag in New York. Der Himmel ist blau, kaum eine Wolke zu sehen. In der Sprache der Luftfahrt „Sichtflugwetterbedingungen“. Um 8:45 Ortszeit wird an diesem Tag die Geschichte für Millionen New Yorker*innen in ein davor und ein danach geteilt. Der Tag und seine Ereignisse brennen sich tief in das Bewusstsein der Menschen rund um die Welt ein – nine/eleven, der 11. September – er wird zu einem der Tage, bei dem jede*r später weiß, wo er oder sie gerade war.

Kaum ein Tag in der jüngeren Vergangenheit hat so dramatische Folgen wie der 11. September 2001. Für die USA, die NATO und Afghanistan markiert dieser Tag auch den casus belli für den, bis heute andauernden Afghanistankrieg. Im Jahr 2020 soll dieser Krieg endlich enden. Die USA unterschreiben gemeinsam mit den verfeindeten Taliban ein Abkommen, das sie selbst als ‚Peace Deal‘ feiern. Doch Kritik wird laut – hat sich der ‚Dealmaker‘ Donald Trump über den Tisch ziehen lassen? – ein Gastbeitrag von Julian Schlicht

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Die Macht der Rasse

Recht gegen Chaos, überlegene Kultur gegen Minderwertigeres war die Losung. Gewiß man gab sich kosmopolitisch und weltoffen, doch im Untergrund der Seelen lauerte sprungbreit das Klischee und das Ressentiment, bereit bei geeigneter Gelegenheit zum Angriff überzugehen. Solange wir diese latente Disposition, dieses fatale Erbe leugnen und uns ihm nicht stellen, wird es immer nur bei Lippenbekenntnissen und betroffenen symbolischen Gesten bleiben.

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