
Sorry Cassandra!

Benjamin Lillie in „Einfach das Ende der Welt“ – Inszenierung: Christopher Rüping Premiere: 3. Dezember 2020. Foto ©Diana Pfammatter
Die Geschichte des mittlerweile zu einem erfolgreichen Künstler gewordenen Sohnes, der vor Jahrzehnten seine Familie verliess und jetzt in seine kleine Heimatstadt und zu seiner Familie zurückkehrt. Nur zurückkehrt indes, um es nun doch einfach zu beenden, ein für alle Mal. Aber wirklich….
Kritik für die Sendung „Kultur Heute“ vom 4.12.2020 des Deutschlandfunks.
„Einfach das Ende der Welt“ – im Schauspielhaus Zürich. Noch bis 4. Januar 2012 und außerdem am 17.12.2020 im Live -Stream. Infos und Karten unter Schauspielhaus.ch
Der Terroranschlag von Wien hat uns betroffen gemacht. Wieder einmal. So wie die islamistischen Attentate zuvor, die Europa erschüttert haben – allein vier in den vergangenen vier Wochen. Wo bleibt die europäische Antwort?
Continue readingViele der erregten Gemüter auf den großen Demonstrationen gegen die Maskenpflicht sind lediglich besorgte Bürger, fernab von rechtem Gedankengut?
…Mag sein, daß es ein Fehler wäre, pauschalisierend von einer primär rechtslastigen Bewegung zu sprechen – als Symptom eines nicht ungefährlichen Gärungsprozesses ist sie dennoch ernst zu nehmen- gerade wegen dieser scheinbar ungerichteten Energien und der nationalen Singularität der Geschehnisse.
Der 11. September 2001 ist ein Spätsommertag in New York. Der Himmel ist blau, kaum eine Wolke zu sehen. In der Sprache der Luftfahrt „Sichtflugwetterbedingungen“. Um 8:45 Ortszeit wird an diesem Tag die Geschichte für Millionen New Yorker*innen in ein davor und ein danach geteilt. Der Tag und seine Ereignisse brennen sich tief in das Bewusstsein der Menschen rund um die Welt ein – nine/eleven, der 11. September – er wird zu einem der Tage, bei dem jede*r später weiß, wo er oder sie gerade war.
Kaum ein Tag in der jüngeren Vergangenheit hat so dramatische Folgen wie der 11. September 2001. Für die USA, die NATO und Afghanistan markiert dieser Tag auch den casus belli für den, bis heute andauernden Afghanistankrieg. Im Jahr 2020 soll dieser Krieg endlich enden. Die USA unterschreiben gemeinsam mit den verfeindeten Taliban ein Abkommen, das sie selbst als ‚Peace Deal‘ feiern. Doch Kritik wird laut – hat sich der ‚Dealmaker‘ Donald Trump über den Tisch ziehen lassen? – ein Gastbeitrag von Julian Schlicht
Continue readingDas Volk, „der große Lümmel“, schlägt derzeit heftig über die Stränge. In den zeitweilig coronal Stillgestellten scheint sich mächtig was angestaut zu haben. Die einen stürmen die Mallorca und die Ostseestrände und lagern sich hautnah aneinander. Die anderen proben den Aufstand für das was sie Ihre „Freiheit“ nennen und sind in Berlin zu ganz großer, schriller Form aufgelaufen. 20.000 wippend, Schalmeienblasend und flotte Reden schwingend zogen durch die Hauptstadt und konnten sich endlich allgemeiner Aufmerksamkeit sicher sein. Was macht es der fröhlich freiheitsdürstenden Herde da schon aus, dass sich ein paar hundert hardcore Nazis dazu gesellen , um die Party aufzumischen und zu Ihrer Sache machen.
Continue readingRecht gegen Chaos, überlegene Kultur gegen Minderwertigeres war die Losung. Gewiß man gab sich kosmopolitisch und weltoffen, doch im Untergrund der Seelen lauerte sprungbreit das Klischee und das Ressentiment, bereit bei geeigneter Gelegenheit zum Angriff überzugehen. Solange wir diese latente Disposition, dieses fatale Erbe leugnen und uns ihm nicht stellen, wird es immer nur bei Lippenbekenntnissen und betroffenen symbolischen Gesten bleiben.
Continue readingRache ist ein faszinierendes Phänomen. Ob sie nun süß oder sauer ist, sei dahingestellt. Sie ist unbestreitbar eine der großen Triebkräfte menschlichen Handelns und seit jeher ein großes Thema in der Literatur.
Continue readingVor wenigen Tagen entzückte eine der Intellektuellen Lichtgestalten der deutschen Politikszene die Öffentlichkeit mit einer gleichfalls überaus wuchtigen Parallelaussage – über die sich zumindest diskutieren läßt, über die man sogar dringend diskutieren muß
Continue readingEine verächtliche Kampfansage gegen alles in der Wahrnehmung ihres Autors Kranken und Alten, Hinfälligen. Eine Triage aus Worten. Sie stellt letztlich in unschöner Unverblümtheit die Frage der Prioritäten und teilt die Welt in zwei Hälften: hier das lebenswerte, junge , gesunde Leben – dort all das, was in einem halben Jahr wahrscheinlich ohnehin schon unter der Erde liegt.
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